Zukünftige Skills im Vertriebs-Management
CP: Martin Schäfer, damals Geschäftsführer Vertrieb bei Würth sagte einmal in einem Vortrag: „Gute Außendienstmitarbeiter bekommt man ohne Probleme. Gute Vertriebsführungskräfte dafür umso weniger.“ Wie würdest Du diese Aussage interpretieren?
CS: Für viele Firmen ist es schon schwierig genug, gute oder sogar sehr gute Verkäufer zu bekommen. Es mag sein, dass ein Unternehmen wie Würth überdurchschnittlich viele gute Verkäufer bekommt. Für den Großteil der Unternehmen ist es hingegen eine Herausforderung, gute Vertriebler für sich zu gewinnen. Das hängt natürlich auch mit der Komplexität der Produkte und Kunden zusammen.
Wo ich Herrn Schäfer uneingeschränkt Recht gebe ist, dass für die Mehrheit der Unternehmen sehr schwierig ist, Führungspositionen im Vertrieb schnell mit den richtigen Personen zu besetzen.
Das hat verschiedene Gründe. Einer der Hauptgründe ist, dass die meisten Vertriebsmitarbeiter, die ihr Handwerk im Verkauf on-the-job lernen und später in eine Führungsposition befördert werden, viel zu wenig zielgerichtet ausgebildet sind bzw. wenig auf die Führungsrolle vorbereitet werden. Sie haben die operative Vertriebs-DNA im Blut und müssen von jetzt auf gleich Führung übernehmen. Und dazu gehört eben auch Planung, Coachingzeit mit Mitarbeitern sowie (manchmal leider) viel Zeit mit internen Gremien.
CP: Christian, Ihr seid mit dem Sales Management Department an der Ruhruniversität Bochum spezialisiert u.a. auf Sales Management. Was ist für Dich eine gute Vertriebs-Führungskraft?